Das Alban Berg Quartett
Alban Berg Quartett
Günter Pichler, Violine
Gerhard Schulz, Violine
Thomas Kakuska, Viola
Valentin Erben, Violoncello
Nahezu 40 Jahre konzertierte das Alban Berg Quartett regelmäßig in den Musikmetropolen der Welt sowie im Rahmen bedeutender Festspiele. Das Quartett gestaltete seinen eigenen Zyklus im Wiener Konzerthaus (wo es 1971 debütierte und heute Ehrenmitglied ist), in der Royal Festival Hall, London (wo es nach fünfzehn Jahren als Associate Artists zum Quartet Laureate ernannt wurde), im Theatre des Champs Elysees in Paris, im Zürcher Opernhaus, in der Kölner Philharmonie , im Auditorio National in Madrid und in der Alten Oper in Frankfurt/Main.
Von Beginn an haben Schallplattenaufnahmen einen besonderen Platz in der Arbeit des Alban Berg Quartetts eingenommen. Gewürdigt wurde das Ergebnis dieser Arbeit nicht nur durch die breite Akzeptanz des Publikums, sondern auch durch die Verleihung von mehr als dreißig renommierten Schallplattenpreisen: Grand Prix du Disque, Japan Grand Prix, Deutscher Schallplattenpreis, Edison-Preis, First International Classical Award, Gramophon Award u.a.m. Viele dieser Aufnahmen gelten heute als Maßstab.
Zu den Gesamteinspielungen der Quartette von Beethoven, Brahms, Berg, Webern und Bartók, der späten Quartette von Mozart und Schubert sowie Werken von Haydn, Dvorák, Schumann, Ravel, Debussy, Strawinsky, von Einem und Haubenstock-Ramati kommen etliche Live-Aufnahmen aus der Carnegie-Hall New York, der Queen Elizabeth Hall London, der Opéra Comique Paris und vor allem aus dem Wiener Konzerthaus. Hier wurde 1989 der Zyklus sämtlicher Streichquartette von Beethoven einige Jahre nach der Einspielung im Studio nochmals live im Rahmen der Wiener Festwochen auf CD, Video und DVD festgehalten. Live aufgenommen wurden darüber hinaus sowohl Werke von Lutoslawski, Berio, Schnittke, Urbanner, Rihm, (die meisten davon dem Alban Berg Quartett gewidmet) als auch die Quartette von Smetana und Janacek, die späten Streichquartette von Schubert, die Quartette op. 51 und op. 106 von Dvorák, die Quartette op. 12 und op. 13 von Mendelssohn, die Klavierquintette von Schumann (mit Philippe Entremont), Schubert und Brahms (mit Elisabeth Leonskaja) und Dvorák (mit Rudolf Buchbinder), das Klarinettenquintett (mit Sabine Meyer) und das Streichquintett op. 111 von Brahms (mit Hariolf Schlichtig), das Mozart Klavierquartett Es-Dur und das Klavierquintett KV 414 (mit Alfred Brendel) und zuletzt, ebenfalls live, „Tango Sensations“ von Piazzolla und die Uraufführung von „Adieu Satie“ des Wiener Komponisten Kurt Schwertsik (beide Werke mit Per Arne Glorvigen, Bandoneon).
" Bei allem Erfolg aber war uns immer das Wichtigste, den Komponisten zu verstehen und dessen Werk dementsprechend zu interpretieren. Wir waren sehr glücklich darüber, dass zeitgenössische Komponisten für uns Werke schrieben, mit unseren Interpretationen zufrieden waren und uns unterstützten. Pierre Boulez lud uns in den achtziger Jahren ein, in seinem Pariser Zyklus „Passage du 20ième siècle“ Quartette der Wiener Schule aufzuführen und verhalf uns später zu einem eigenen Zyklus in der Royal Festival Hall (Queen Elizabeth Hall) in London. Alfred Schnittke widmete uns nach der Uraufführung seines vierten Quartettes dieses Werk, Luciano Berio schrieb uns nach der Uraufführung seines „Notturno“ : Ich bin für immer dankbar für Eure Aufführung meines Notturno, Roman Haubenstock-Ramati schenkte uns nach der Uraufführung seines 1. Streichqaurettes ein weiteres, Wolfgang Rihm schrieb anlässlich des Todes unseres Bratschisten ein „Requiem für Thomas“ und Witold Lutoslawski dankte uns nach einer Aufführung seines Quartetts mit folgenden Worten:
„Es ist mir ein besonderes persönliches Bedürfnis dem ABQ für ein unvergessliches Ereignis meine Anerkennung auszusprechen. Es hat in Wien mein Quartett auf eine Art und Weise gespielt, die wahrscheinlich niemals übertroffen werden kann.“ Und er gab auch ein Statement ab, das uns sehr zu Herzen ging: „Das ABQ ist ohne Zweifel eines der grossen Quartette unserer Epoche. Seine Gesamt-Einspielung der Quartette Beethovens ist ein Monument, das für lange Zeit ein Modell für Generationen von Quartetten sein wird. Die Interpretationskunst des ABQ ist universell. Inspiration und Perfektion, Imagination und Text-Treue, großer Stil und guter Geschmack, alles ist da.“
Kritiken aus aller Welt unterstreichen den Rang des Quartetts: „Die reine Vollendung“ (Süddeutsche Zeitung), „Fusion magique“ (Le Figaro, Paris), „Stunning perfection“ (Washington Post), „One of the great Ensembles of our time“ (San Francisco Chronicle), „Wunder namens Alban Berg“ (Die Presse, Wien), „Quartet in all its glory“ (The Daily Telegraph), „Das Alban Berg Quartett überwältigte mit Beethoven“ (Joachim Kaiser, Süddeutsche Zeitung). " Das beste Streichquartett der Welt" / Die Zeit)
Diese Superlative der Presse und die Begeisterung ihres Publikums sind den vier Künstlern bei aller Freude am Erfolg weniger wichtig, als die selbstgestellte Aufgabe, ein Höchstmaß an Übereinstimmung mit dem jeweils interpretierten Werk zu erreichen und den Bogen des Repertoires von der Klassik zur Avantgarde zu spannen. Der Name Alban Berg Quartett steht für diese Gesinnung.
Im Juli 2005 erlitt das Quartett mit dem Tod seines Bratschisten Thomas Kakuska einen schmerzlichen Verlust. Aus Überzeugung und im Sinne Thomas Kakuskas setzte das Alban Berg Quartett seine Konzerttätigkeit mit Isabel Charisius fort.
Im Wiener Konzerthaus gestaltete es im Oktober 2006 ein Gedenkkonzert für Thomas Kakuska mit Sänger- und Musikerkollegen wie Angelika Kirchschlager, Elisabeth Leonskaja, Ervin Arditti, Magdalena Kožena, Thomas Quasthoff, Helmut Deutsch, Alois Posch, Heinrich Schiff, Sir Simon Rattle und vielen anderen. Ein Orchester, bestehend aus Quartett-Freunden, ehemaligen Studenten und Freunden bei den Wiener Philharmonikern musizierte unter der Leitung von Claudio Abbado. Nach einer weltweiten Konzertreise löste sich das ABQ im Juli 2008 auf.
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From the "Zeit Online" Magazin
Classicpoint.ch Interview with Günter Pichler
Download Interview of the "RONDO" Magazin
BAYERN 4 INTERVIEW 2007
Valentin Erben - 38 Jahre Alban Berg Quartett (38 years Alban Berg Qartett)
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EMI Classics Alban Berg Quartett Discographie